Hey Hero´s

Wir alle kennen diese Momente, in denen uns die Worte unserer Kinder mehr treffen, als wir es zugeben möchten. Es passiert meist unerwartet, vielleicht in einem Streit oder in einem Moment, in dem man versucht, Grenzen zu setzen. Plötzlich kommen aus dem Mund des eigenen Kindes Worte, die schmerzhaft sind. Als Vater habe ich das selbst schon erlebt und möchte meine Gedanken dazu mit euch teilen.

Die ersten Male, als Worte weh tun

Ich erinnere mich noch genau an den ersten Moment, als mein Sohn mir etwas sagte, das wirklich wehtat. Er war damals etwa vier Jahre alt und ich hatte versucht, ihm klarzumachen, dass er sein Zimmer aufräumen sollte. Er stampfte mit dem Fuß auf, schaute mich mit wütenden Augen an und sagte: „Ich mag dich nicht mehr!“ Obwohl er es in seiner kindlichen Wut sagte und es wahrscheinlich nicht so meinte, fühlte es sich an wie ein Stich ins Herz. Diese kleinen Worte hatten eine große Wirkung.

In solchen Momenten neigt man als Elternteil dazu, verletzt oder enttäuscht zu reagieren. Es ist schwer, sich bewusst zu machen, dass Kinder in ihrer Wut oder Frustration oft Dinge sagen, die sie gar nicht verstehen. Für sie sind es einfache Worte, die sie im Moment nutzen, um ihre Gefühle auszudrücken – ohne die Tragweite zu begreifen.

Warum verletzen uns die Worte so sehr?

Wenn Kinder mit Worten verletzen

Ich glaube, dass uns die Worte unserer Kinder besonders deshalb so tief treffen, weil sie uns an unsere eigenen Unsicherheiten erinnern. Als Eltern möchten wir geliebt und respektiert werden. Wir tun unser Bestes, um für unsere Kinder da zu sein, sie zu erziehen und ihnen Sicherheit zu geben. Wenn sie dann mit scharfen Worten auf uns reagieren, spiegelt das vielleicht unsere eigenen Zweifel wider: Bin ich ein guter Vater? Mache ich alles richtig?

Es ist aber auch wichtig zu verstehen, dass Kinder sich noch in einer Phase befinden, in der sie lernen, mit ihren Emotionen umzugehen. Oft greifen sie zu extremen Ausdrücken, weil sie noch nicht die Fähigkeit haben, ihre Wut oder Frustration in Worte zu fassen, die weniger verletzend sind.

Was können wir tun, wenn Kinder uns mit Worten verletzen?

Der erste Schritt ist, tief durchzuatmen und zu versuchen, die Situation nicht persönlich zu nehmen – auch wenn das leichter gesagt als getan ist. Kinder meinen es in der Regel nicht so, wie es rüberkommt. Sie nutzen die Worte, die ihnen zur Verfügung stehen, um ihre Gefühle auszudrücken, ohne die volle Bedeutung zu verstehen.

Ich versuche in solchen Momenten, ruhig zu bleiben und nicht aus der Emotion heraus zu reagieren. Das bedeutet nicht, dass ich die Situation einfach ignoriere, sondern dass ich mir bewusst mache, dass dies eine Chance für uns beide ist, etwas zu lernen. Oft hilft es, nach dem ersten Aufbrausen das Gespräch zu suchen und zu fragen: „Was hast du damit gemeint? Wie fühlst du dich wirklich?“

Diese Gespräche sind unglaublich wertvoll, weil sie den Kindern zeigen, dass es in Ordnung ist, wütend oder frustriert zu sein, aber dass es wichtig ist, darüber zu sprechen und Wege zu finden, wie man besser mit diesen Gefühlen umgehen kann.

Vergebung und Verständnis

Worten verletzen

Was ich in diesen Momenten auch immer wieder lerne, ist die Kraft der Vergebung. Kinder vergessen schnell, was sie gesagt haben – aber wir tragen es manchmal länger mit uns herum. Es hilft, sich daran zu erinnern, dass sie noch viel zu lernen haben und dass wir als Eltern in diesen Situationen die Chance haben, ihnen zu zeigen, was es bedeutet, zu vergeben und mitfühlend zu sein.

Schlussendlich sind diese schmerzhaften Momente Teil des Elternseins. Sie gehören genauso dazu wie die vielen schönen Momente, in denen unsere Kinder uns mit ihren Worten zeigen, wie sehr sie uns lieben. Wichtig ist, dass wir die Balance finden, ihnen zu helfen, ihre Gefühle auf eine gesunde Weise auszudrücken, und gleichzeitig selbst nicht zu vergessen, dass wir auch nur Menschen sind – Eltern, die ihr Bestes geben.

Als Vater habe ich durch diese Erfahrungen gelernt, dass die Liebe zu unseren Kindern auch bedeutet, manchmal verletzt zu werden. Aber ich habe auch gelernt, dass diese Momente uns stärker machen – als Eltern und als Familie.

Wie geht ihr mit solchen Situationen um?

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