myswooop – oder: Wie ich lernte, das Warten zu lieben

Ihr kennt das ja: Man findet ein cooles Angebot online, will schnell ein ungenutztes Gerät loswerden und freut sich auf den versprochenen Geldsegen. „24 Stunden Auszahlung“ wirbt myswooop – Jackpot! Da dachte ich noch, dass ich mit meinem Verkaufsgeschäft wohl das schnelle Geld machen würde. Doch was dann kam, war eine Odyssee des Wartens und der Enttäuschung, die in die Geschichtsbücher eingehen sollte.

Tag 1: Euphorie und erste Zweifel

Also, Gerät verkauft, verpackt, verschickt. Ich wartete auf den „Kling!“-Moment auf dem Konto, der mir den Eingang der Moneten signalisieren würde. Nach einem Tag: Kling! Oh nein, das war nur eine WhatsApp von Oma. Okay, kein Problem – vielleicht ist mein Paket auf dem Postweg gestrandet? Geben wir dem Team von myswooop noch ein bisschen Zeit. Die werden sich schon melden.

Tag 3: Schlimme Vorahnung

Nach ein paar Tagen meldete sich – na klar – keiner. Kein mysteriöser Geldsegen auf dem Konto, keine Nachricht, nicht mal ein Papierschiffchen, das mir Hoffnung machen würde. Also schrieb ich eine E-Mail. Es hieß ja, sie seien nur einen Mausklick entfernt. Einen Mausklick entfernt von… nun ja, absolut gar nichts. Denn wer hat schon Lust auf Kundenkommunikation, wenn man stattdessen auf Zeitreise gehen und ins Jahr 2050 eintauchen kann?

Tag 5: Warteschleifen-Wellness

Okay, dachte ich, genug der Geduld. Da ich anscheinend an die E-Mail-Adresse des Hausmeisters geschickt habe, beschloss ich, persönlich anzurufen. Und tada! Eine fröhliche Warteschleifenmusik ertönte, die mich in die wohlige Wärme eines kleinen, privaten Warteschleifen-Wellnessurlaubs einlud. Nach zwanzig Minuten beruhigendem Rauschen und gefühlt zwei Zeitschriften später legte ich mit einem frischen, leicht zuckenden Auge wieder auf. Noch nicht bereit, aufzugeben, probierte ich es erneut. Vielleicht war ich ja beim ersten Mal nur in der falschen Dimension? Aber keine Chance – myswooop blieb unauffindbar.

Tag 7: mywhoop oder: wie man einen Kunden ghostet

Mittlerweile entwickelte ich eine Art Humor gegenüber der Sache. Wahrscheinlich war ich in einer Art Kundenservice-Dimension gelandet, in der myswooop irgendwo zwischen einem Phantom und einem Staubpartikel existiert. Ich war kurz davor, einen Suchtrupp loszuschicken, um herauszufinden, ob sich dort überhaupt noch Leben befindet.

Fazit: Von wegen 24 Stunden, Freunde!

Ihr habt also ein paar Wochen Zeit und Lust auf das Erlebnis einer geisterhaften Service-Erfahrung? Dann ist myswooop euer perfektes Ziel! Für alle anderen, die in absehbarer Zeit ihr Geld erhalten wollen, habe ich einen besseren Tipp: Verkauft euer Gerät lieber an die nette Oma von nebenan, die euch ein selbstgebackenes Brot und einen Fünfziger zusteckt – das geht schneller und ist wenigstens gut fürs Karma.

In diesem Sinne: Wer nicht aufgibt, wird irgendwann… immer noch auf das Geld warten.

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