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Als Vater habe ich mich oft gefragt, was es heute bedeutet, ein „moderner Vater“ zu sein. Die Rolle von Vätern hat sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert, und mit diesen Veränderungen kommen neue Erwartungen und Herausforderungen. Ich erinnere mich noch daran, wie mein eigener Vater seine Rolle wahrgenommen hat – damals stand vor allem die traditionelle Vorstellung im Vordergrund: Er war der Hauptverdiener, während meine Mutter sich hauptsächlich um Haushalt und Kinder kümmerte. Heute sieht das anders aus. Die Erwartungen an Väter haben sich gewandelt, und auch ich habe meine eigene Vorstellung davon entwickelt, was es bedeutet, ein engagierter, moderner Vater zu sein.

Die neue Rolle des Vaters

Ein moderner Vater zu sein, bedeutet für mich, viel mehr als nur der Ernährer der Familie zu sein. Die Zeiten, in denen Väter nur nach der Arbeit nach Hause kamen, um den Kindern einen Gute-Nacht-Kuss zu geben, sind vorbei. Heute sind Väter stark in die Erziehung involviert und übernehmen aktiv Aufgaben, die früher traditionell den Müttern zugeschrieben wurden. Für mich bedeutet das, nicht nur dabei zu sein, sondern wirklich präsent zu sein. Ob beim Wickeln, Füttern, Spielen oder bei den Hausaufgaben – ich möchte ein aktiver Teil des Alltags meiner Kinder sein und die enge Bindung zu ihnen aufbauen, die mir als Kind manchmal gefehlt hat.

Diese Veränderung in der Vaterrolle bringt allerdings auch Herausforderungen mit sich. Es wird von uns Vätern erwartet, dass wir in allen Bereichen gleichermaßen kompetent sind: im Beruf genauso wie in der Kindererziehung. Diese Balance zu finden, kann stressig sein, vor allem, wenn der berufliche Druck hoch ist. Trotzdem sehe ich es als Bereicherung, dass ich die Möglichkeit habe, so intensiv am Leben meiner Kinder teilzuhaben.

Gleichberechtigung in der Partnerschaft

Eine weitere Facette des modernen Vaters ist die Gleichberechtigung in der Partnerschaft. Für mich war es wichtig, dass wir uns als Eltern auf Augenhöhe begegnen und uns die Aufgaben in der Familie teilen. Während in vielen Familien die Mutter immer noch den Großteil der Erziehungsarbeit übernimmt, sehe ich meine Verantwortung darin, mich genauso um unsere Kinder zu kümmern. Das bedeutet nicht nur, ab und zu mit den Kindern zu spielen, sondern auch die weniger „spaßigen“ Aufgaben zu übernehmen – sei es das frühe Aufstehen, wenn das Baby nachts weint, oder der Arztbesuch, wenn das Kind krank ist.

Ich möchte meiner Partnerin die gleichen Freiräume ermöglichen, die ich mir wünsche. Deshalb haben wir beschlossen, die Elternzeit zu teilen, und ich habe eine Zeit lang Vollzeit zu Hause verbracht, während sie beruflich weiterarbeiten konnte. Das hat nicht nur unsere Beziehung gestärkt, sondern mir auch geholfen, ein besseres Verständnis dafür zu entwickeln, wie anspruchsvoll der Alltag mit kleinen Kindern wirklich ist.

moderner Vater

Erwartungen an Väter in der Gesellschaft

Als moderner Vater stehe ich auch unter dem Druck der gesellschaftlichen Erwartungen. Wir sollen heute alles können: Vollzeit arbeiten, engagierte Väter sein und uns gleichzeitig um unsere eigene Selbstfürsorge kümmern. Diese Erwartungen können überwältigend sein. Manchmal habe ich das Gefühl, dass ich an allen Fronten gleichzeitig kämpfen muss – den Job gut machen, ein guter Vater sein und auch noch Zeit für mich selbst finden. Das führt schnell zu Erschöpfung, wenn man nicht aufpasst.

Gleichzeitig gibt es auch in der Gesellschaft noch Vorurteile gegenüber Vätern, die sich mehr in die Erziehung einbringen wollen. Ich habe manchmal das Gefühl, dass es immer noch als „besonders“ angesehen wird, wenn ein Vater sich genauso um seine Kinder kümmert wie die Mutter – als wäre es eine Ausnahme, wenn ich zum Beispiel beim Elternabend auftauche oder die Kinder allein auf den Spielplatz mitnehme. Ich denke, wir müssen daran arbeiten, diese Klischees zu überwinden und zu akzeptieren, dass Väter genauso viel Verantwortung tragen können wie Mütter.

moderner Vater

Vatersein als Chance

Trotz all dieser Herausforderungen sehe ich meine Rolle als Vater als große Chance. Es gibt nichts Schöneres, als meine Kinder aufwachsen zu sehen und Teil ihres Lebens zu sein. Als moderner Vater habe ich die Möglichkeit, eine enge und bedeutungsvolle Beziehung zu meinen Kindern aufzubauen, die weit über das hinausgeht, was frühere Generationen erlebt haben. Ich kann ihnen Werte vermitteln, ihnen zeigen, wie wichtig Gleichberechtigung und Respekt sind, und ihnen ein Vorbild sein.

Was mich am meisten motiviert, ist die Erkenntnis, dass ich durch mein Engagement nicht nur meine Kinder, sondern auch die Beziehung zu meiner Partnerin stärke. Wir sind ein Team, das gemeinsam die Herausforderungen des Alltags meistert. Ich bin stolz darauf, diese Rolle als moderner Vater aktiv zu leben und meine Kinder auf ihrem Weg zu begleiten.

Fazit

Ein moderner Vater zu sein, bedeutet, Verantwortung zu übernehmen, aktiv an der Erziehung teilzunehmen und eine gleichberechtigte Partnerschaft zu leben. Es ist nicht immer leicht, den Spagat zwischen Beruf, Familie und eigenen Bedürfnissen zu meistern, aber die Chance, ein enges Verhältnis zu meinen Kindern zu haben, macht all diese Herausforderungen mehr als lohnenswert. Letztlich geht es darum, als Vater präsent und engagiert zu sein – und genau das ist für mich das Schönste am Vatersein.

Wie siehst Du das? Lass es mich sehr gerne wissen 🙂

Eine interessante Studie gibt es von der Georg-August Universität Göttingen

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